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Masterpläne für das Radfahren und Zu-Fuß-Gehen

Der Masterplan Radfahren und der Masterplan Gehen bilden den Rahmen für die Bundesstrategie im Bereich des Rad- bzw. Fußverkehrs. Ziel ist es, den Anteil der Aktiven Mobilität in Österreich zu erhöhen.

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Strategiepapiere für die Aktive Mobilität

Der Mobilitätsmasterplan 2030  bildet das Rahmengerüst für die Mobilität in Österreich. Darin abgebildet sind Ziele zur Verkehrsvermeidung, -verlagerung und -verbesserung. Der Masterplan Gehen und der Masterplan Radfahren leiten sich von diesem Werk ab und zielen auf die Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs ab. Die Masterpläne bilden den Status Quo ab und legen Schwerpunkte für die Weiterentwicklung fest.

Masterplan Radfahren 2030

Mit dem Masterplan Radfahren 2006 und der darauffolgenden Schwerpunktsetzung auf Radverkehr im klimaaktiv mobil Programm initiierte das damalige Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) eine wegweisende Offensive zur Förderung des Radverkehrs in Österreich.

Im Jahr 2011 wurden die bisherigen Maßnahmen evaluiert und neue Schwerpunkte für die Jahre 2011 bis 2015 definiert. Neben der klimaaktiv mobil Radverkehrsoffensive wurden der wirtschaftliche und gesundheitliche Nutzen des Radverkehrs stärker hervorgehoben. Zudem legte man besonderen Wert auf die Förderung von Elektrofahrrädern und die bessere Verknüpfung des Radverkehrs mit dem öffentlichen Verkehr.

Die Entwicklung des Radverkehrs

Dank dieser gezielten Maßnahmen stieg der Radverkehrsanteil in Österreich von 2006 bis 2010 von 5 Prozent auf 7 Prozent (Erhebung „Österreich unterwegs“). Für das Jahr 2015 wurde ein Ziel von 10 Prozent angestrebt, mit dem Masterplan Radfahren 2015-2025 soll der Anteil auf 13 Prozent wachsen. Im Rahmen des 13. Österreichischen Radgipfels (2022) in Wien wurde mit dem „Übereinkommen zur Förderung des Radverkehrs: Gemeinsame Offensive von Bund, Ländern und Gemeinden“ ein wichtiger Schritt für die stärkere Nutzung von Fahrrädern in Österreich gesetzt. Mit einer Reihe von ambitionierten Maßnahmen soll der Anstieg des Radverkehrs gelingen.

Mit dem Masterplan 2030 fand eine Zwischenevaluierung und eine Neuausrichtung statt. Eine Reihe von Bundesländern und Städten haben in den letzten Jahren Konzepte zur Förderung des Radverkehrs oder der Aktiven Mobilität (inklusive Fußverkehr) erstellt, um der Zielerreichung auch auf regionaler und lokaler Ebene Rechnung zu tragen. Damit wird der Stellenwert des Radverkehrs gestärkt und die Entwicklung des Radverkehrs sowohl im Alltag als auch in der Freizeit beziehungsweise im Tourismus vorangetrieben.

Lesen Sie hier mehr zum Masterplan Radfahren 2030im Gemeinde-Bereich.

Masterplan Gehen 2030

Der Masterplan Gehen ist ein Beitrag zur Umsetzung des Mobilitätsmasterplans 2030, welcher den Klimaschutzrahmen für den Verkehrssektor in Österreich bildet. Dieser Masterplan wurde vom BMK in Abstimmung mit dem Städtebund, dem Gemeindebund, den Bundesländern und Expert:innen aus dem Bereich Fußverkehr entwickelt. Ziel ist es, den Stellenwert des Fußverkehrs sowohl bei Planungen und Infrastrukturprojekten als auch in den Richtlinien von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden deutlich zu erhöhen.

Mit dem ersten Masterplan Gehen 2015 war Österreich europäischer Vorreiter. Der aktuelle Masterplan Gehen 2030 ist in die Bundesstrategien eingebettet und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen für das Gehen.

Die Entwicklung des Fußverkehrs

Von 1950 bis 2020 ist der Anteil des Fußverkehrs von 67 auf 17 Prozent gesunken. Gleichzeitig hat der Autoverkehr massiv zugenommen. Der Modal Split gibt grundsätzlich Auskunft über die Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel. Die Erhebungsmethode hat allerdings Schwächen, da der zurückgelegte Weg nur einem Hauptverkehrsmittel zugeordnet wird. Die Wege, die wir zurücklegen, sind aber sehr oft ein Mix aus verschiedenen Verkehrsmitteln. Vor allem der Fußverkehr gemeinsam mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) bilden eine gängige Kombination, da der Weg zur Haltestelle überwiegend zu Fuß zurückgelegt wird. Dies führt zu einer Untererfassung des Fußverkehrs in statistischen Auswertungen.

Beispiel aus dem Masterplan Gehen: Eine Person geht zehn Minuten zu ihrem geparkten Auto, fährt dann damit in eine Tiefgarage und geht anschließend noch fünf Minuten bis zum Ziel. Im Modal Split wird dieser Weg nur dem Hauptverkehrsmittel Pkw zugeordnet.

Daher wurde das „Etappenkonzept“ entwickelt, das die Gesamtstrecke in Etappen unterteilt und die Verkehrsmittel den Teilstrecken zuordnet. Im oben genannten Beispiel wird der Gesamtweg in zwei Fußwege und einen Autoweg unterteilt. Dadurch ergeben sich andere Werte als bisher: Der Fußverkehr hat beim Etappenkonzept mit 45 Prozent einen höheren Anteil als der Autoverkehr mit 36 Prozent. 

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Familie mit Kleinkind zu Fuß unterwegs. Das Kind sitzt auf den Schultern des Vaters © klimaaktiv mobil/Philipp Grausam

Masterplan Gehen 2030

Österreichs Strategie für den Fußverkehr
Eine Frau fährt mit dem Fahrrad in einer Stadt. Dahinter ist eine weitere Radfahrerin zu sehen. Sie selbst trägt Jeans, ein T-Shirt und darüber eine Jacke. © stock.adobe.com/Michael

Masterplan Radfahren 2030

Österreichs Strategie für den Radverkehr
Ansicht von oben über eine Straße mit anliegendem Gehweg und Radweg. Zu sehen sind Räder, ein Transportrad, Bus, Elektroauto, viele zu Fuß gehende © klimaaktiv mobil/Stephan Huger

Mobilitätsmasterplan 2030

Österreichs Strategie für die Mobilität