© klimaaktiv mobil/zaubermensch

Eltern fördern den sicheren und klimafreundlichen Schulweg

Eltern beeinflussen die Mobilität ihrer Kinder. Wie sie die Kinder fördern können und zu einem sicheren und gesunden Kindergarten- und Schulweg beitragen können, haben wir hier für Sie gesammelt.

© klimaaktiv mobil/zaubermensch

Schulweg sicher und gesund mitgestalten

Eltern können ihre Kinder dabei unterstützen, den Schulweg aktiv, gesund und umweltfreundlich zurückzulegen. Regelmäßige Bewegung auf dem Schulweg fördert nicht nur die körperliche Gesundheit der Kinder, sondern auch ihre kognitive Entwicklung. Der Weg zur Schule muss nicht langweilig sein: Durch eine spielerische Gestaltung des Weges können Sie den Entdeckungsdrang der Kinder anregen und den aktiven Weg als etwas Erlebnisreiches und Schönes vermitteln.

 

Diese 6 Schulweg-Tipps möchten wir Eltern mitgeben:

Kinder, die ihren Schulweg aktiv zurücklegen, lernen mit Gefahren im Straßenverkehr umzugehen und können sich später im Verkehr leichter orientieren. Das stärkt ihre Selbstständigkeit und ihr Selbstbewusstsein, auch für andere Lebenssituationen. Kinder, die regelmäßig mit dem Auto in die Schule gebracht werden, nehmen ihre Umgebung nicht aktiv wahr und lernen dabei nicht Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und sich richtig im Straßenverkehr zu verhalten. Viele Autos innerhalb eines engen Zeitfensters (Schulbeginn) führen zudem zu gefährlichen Verkehrssituationen.

Gehen Sie zu Beginn den festgelegten Schulweg mehrmals gemeinsam mit Ihrem Kind. Erläutern Sie Ihrem Kind mögliche Gefahrenstellen. Üben Sie diese besonders gut ein. Erklären Sie Ihrem Kind dabei die richtigen Verhaltensweisen und legen Sie klare Regeln fest. Geben Sie Ihrem Kind dabei konkrete Anweisungen anstatt Ihrem Kind zu sagen, was es nicht tun soll. Ihr Kind soll auch bei grünen Ampeln und Zebrastreifen stehen bleiben, nach links, rechts, links schauen und erst los gehen, sobald kein Fahrzeug in Sicht ist oder das Fahrzeug stehen geblieben ist. Seien Sie dabei ein Vorbild und leben Sie die richtigen Verhaltensweisen vor. Tauschen Sie nach einigen Tagen die Rolle und lassen Sie sich von Ihrem Kind führen. Ihr Kind soll dabei sein Verhalten kommentieren – so wird das Wissen noch besser gefestigt. Loben Sie Ihr Kind bei richtigem Verhalten und korrigieren Sie Ihr Kind bei Fehlern sachlich.

Öffifahren: Mit Schulstart sind viele Kinder selbstständig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Da die Weglänge beim Übergang von der Volksschule in die Mittelschule oder das Gymnasium von durchschnittlich rund zwei Kilometern auf 12 Kilometern ansteigt, gewinnt der öffentliche Verkehr ab der fünften Schulstufe nochmals an Bedeutung. Wir zeigen Ihnen in der Broschüre “Kinderlicht den Schulweg üben”, wie sie die Kinder richtig darauf vorbereiten.

Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kindes: Sie können dabei in die Hocke gehen, um zu sehen, was Ihr Kind wahrnehmen kann. Kinder besitzen ein engeres Blickfeld, wodurch sie Autos später erkennen, und brauchen länger für Entscheidungen. Aber nicht nur Autos können übersehen werden. Auch Fahrräder und elektrische Roller sind schnell unterwegs und müssen von Ihrem Kind beachtet werden. Kinder werden darüber hinaus noch leicht von ihrer Umgebung abgelenkt und schätzen Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht richtig ein.

Ermöglichen Sie Ihrem Kind gemeinsam mit anderen Kindern zu Fuß zur Schule zu gehen. Kinder, die ähnliche Schulwege haben, können eine Gehgemeinschaft, wie etwa einen Pedibus, bilden. Beim Pedibus schließen sich die Kinder an zuvor vereinbarten Haltestellen am Schulweg, zu bestimmten Uhrzeiten, einer Gruppe an. Auch macht das gemeinsame Gehen mehr Spaß und es werden Freundschaften geknüpft.

Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass es bei fremden Personen nie mitgehen oder ins Auto steigen soll und, dass Sie niemals ohne Absprache eine andere Person zum Abholen schicken würden. Legen Sie mit Ihrem Kind auf dem Schulweg Orte wie Geschäfte, Freundin/Freund oder Mehrfamilienhäuser fest, an denen Ihr Kind schnell Zuflucht finden kann. Lernen Sie Ihrem Kind fremde Personen immer zu Siezen, auch bei Ihrer Anwesenheit. So wird es für umstehende Personen klar, dass es sich um eine für Ihr Kind fremde Person handelt. Bringen Sie den Namen Ihres Kindes nicht sichtbar an der Schultasche oder Kleidung an. So kann vermieden werden, dass fremde Personen Ihr Kind mit dem Namen ansprechen und so eine Vertraulichkeit herstellen. Erinnern Sie Ihr Kind an die Notrufnummer 133 und vermitteln Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es Ihnen alle Erlebnisse anvertrauen kann. Geben Sie Vorfälle an die Polizei weiter.

Kinder sind aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen.Das bedeutet, dass jedes Verhalten von Kindern im Straßenumfeld jederzeit von Fahrzeuglenkenden einkalkuliert werden muss. Laut §3 StVO müssen Lenkende eines Fahrzeuges sich bei Kindern durch bremsbereites Fahren so verhalten, dass eine Gefährdung ausgeschlossen wird und ihre Fahrgeschwindigkeit vermindern. Es gibt bereits viele Stimmen, die Tempo 30 im Ortsgebiet als Regelbetrieb fordern, um die Sicherheit für die Menschen zu erhöhen. Auch gilt immer der unsichtbare Schutzweg. Wenn Kinder die Fahrbahn überqueren möchten (egal ob in Begleitung oder allein), muss laut §29a StVO der Fahrzeuglenkende den Kindern das ungefährdete Überqueren überall ermöglichen und bei Bedarf dafür anhalten.

Mobilitätsaktionen und Projekte: Jetzt aktiv werden

Vernetzen Sie sich mit anderen Eltern und werden Sie aktiv. Es gibt viele Möglichkeiten, um Schulweg von Kindern sicher und schön zu gestalten.

Pedibus: Gehgemeinschaft für Kinder

Der Pedibus ist eine Gehgemeinschaft, bei der Kinder in Gruppen von einer erwachsenen Begleitperson sicher zur Schule oder in den Kindergarten gebracht werden. Eltern können hierbei als freiwillige Begleitpersonen mitwirken und die Sicherheit auf dem Schulweg erhöhen. Dieses Konzept fördert nicht nur die Bewegung der Kinder, sondern stärkt auch die Gemeinschaft.

Velobus: Radgemeinschaft für Kinder

Der Velobus funktioniert ähnlich wie der Pedibus, jedoch mit dem Fahrrad. Eltern können dabei als Begleitpersonen agieren und dafür sorgen, dass die Kinder sicher in der Gruppe zur Schule radeln. Dies fördert die aktive Mobilität und erhöht die Verkehrssicherheit.

Klimameilen sammeln

Kinder können gemeinsam mit ihren Eltern an der Aktion Klimameilen sammeln teilnehmen. Hierbei legen sie umweltfreundliche Wege zur Schule zurück – sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln – und sammeln dafür Klimameilen. Eltern unterstützen ihre Kinder, indem sie umweltbewusste Mobilitätsentscheidungen treffen und den Alltag nachhaltiger gestalten.

Elternhaltestelle etablieren

An speziell markierten Haltestellen setzen Eltern ihre Kinder ab, damit diese den restlichen Weg zur Schule zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen können. Dies reduziert den Verkehr rund um die Schule und fördert die Selbstständigkeit der Kinder. Bringen Sie die Idee bei Ihrer Schule ein. 

Newsletter für Bildungseinrichtungen

Mit dem Newsletter Kinder- und Jugendmobilität informieren wir Sie regelmäßig über neue Angebote und geben Tipps für eine aktive Mobilität in Kindergärten, Schulen und Hort. Wir stellen darin Good-Practice Beispiele vor, an denen Sie sich orientieren können. Verpassen Sie so außerdem kein Weiterbildungsangebot oder interessante Veranstaltungen.

Anmelden